Windows 8 im Überblick

[toc]Der vorliegende Artikel stellt Windows 8, insbesondere die Neuerungen im Touch-Bereich vor. Windows 8 ist der Nachfolger von Windows 7 und wird derzeit von Microsoft entwickelt. Besonderes Merkmal des neuen Betriebssystems ist die Fokussierung auf eine Bedienung mit Touchscreens. Dazu wurde eigens die neue Oberfläche „Metro“ gestaltet. Weiterhin wurde auch die Technologie für das Ansprechen von Touchscreens optimiert und viele weitere Verbesserungen eingeführt. Im Folgenden werden die wichtigsten Neuerungen vorgestellt.

Demo

Das folgende Video demonstriert sehr gut die Neuerungen von Windows 8 und gibt einen guten Einblick in die Bedienbarkeit:

http://www.youtube.com/watch?v=p92QfWOw88I&feature=player_embedded

Metro-Oberfläche

Die Metro-Oberfläche wurde für Windows 8 neu entwickelt und soll eine komfortable Bedienung per Touchscreen ermöglichen. Sie ist an die von Windows Phone bekannte Oberfläche angelehnt. Alle Menüs sind über Gesten aufrufbar, Programme können über sogenannte Kacheln („Tiles“) gestartet werden. Zu der neuen Oberfläche gehören auch erneuerte Anmelde- und Sperrbildschirme. Viele Menüs, wie beispielsweise die Anzeige für WLAN-Netzwerke, wurden an das neue Design angepasst. Besonders auffällig ist die „Lebendigkeit“ der Oberfläche, erzeugt durch die vielfältigen Animationen. So aktualisieren beispielsweise die Kacheln für Wetter, Nachrichten und Börse in regelmäßigen Abständen ihre Inhalte. Auch die Interaktion mit den Schaltflächen ist ansprechend animiert. Die Oberfläche ist vornehmlich auf die Touch-Bedienung ausgelegt, kann aber auch per Maus gesteuert werden. Hierzu werden zusätzliche Schaltflächen eingeblendet. Microsoft legt großen Wert darauf, dass Programme, die für die Metro-Oberfläche gestaltet werden, bestimmten Richtlinien erfüllen. Hierzu sind viele Tutorials verfügbar.

Ein weiteres Merkmal von Metro ist , dass keine Taskleiste mehr existiert. Multitasking ist natürlich dennoch möglich, denn Applikationen werden nicht mehr geschlossen, sondern laufen im Hintergrund weiter. Per Geste kann zwischen den geöffneten Applikationen gewechselt werden. Diese Funktionalität ist jedoch noch nicht ausgereift, da der Nutzer normalerweise nicht genau weiß, in welcher Reihenfolge sich die Applikationen im Hintergrund befinden. Gleichzeitig ist es möglich, den Bildschirm beliebig aufzuteilen, um mehrere Anwendungen gleichzeitig im Vordergrund zu haben. Der klassische Desktop ist wie alle anderen Anwendungen nur noch eine Kachel, also quasi eine Applikation von Windows. In Metro wurde auf das Startmenü verzichtet und einige Menüs neu gestaltet. Windows 7 Nutzer finden sich hier dennoch schnell zurecht. [ref]Quelle: http://www.istartedsomething.com/20110914/an-analysis-of-metro-on-windows-8-developer-preview/.[/ref]

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Windows Store Konzept

Ähnlich zum Mac App Store von Apple soll Windows eine einheitlichen Plattform für die elektronische Software-Distribution erhalten. Über diese zentrale Applikationen können Metro-Programme für den PC gesucht, installiert und auf dem aktuellen Stand gehalten werden. Es wird mehrere Kategorien geben, die jeweils beliebtesten Programme werden an präsenter Stelle angezeigt. Nutzer können Programme mit dem bekannten 5-Sterne-Prinzip bewerten. Für Entwickler ist der Windows Store eine wichtige Vertriebs- und Marketingplattform, wobei Microsoft große Flexibilität bei den unterstützten Geschäftsmodellen verspricht. So können sowohl Testversionen und verschiedene Sprachpakete als auch andere „Einkaufsmöglichkeiten“ innerhalb einer Applikation angeboten werden. Der Entwickler kann festlegen, unter welchen rechtlichen Bedingungen das Programm genutzt werden darf. Ähnlich wie bei Apple, will auch Microsoft die Applikationen vor der Veröffentlichung überprüfen. Dazu stellt Microsoft Akzeptanzrichtlinien und das „App Certification Kit“ zur Verfügung. [ref]Quelle: http://www.golem.de/1112/88245.html.[/ref]

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Cloud-Sync mit SkyDrive

SkyDrive ist ein Dienst von Microsoft Windows Live, der es ermöglicht, Dateien online zu speichern. Er ist integraler Bestandteil von Windows 8 und als virtuelle Festplatte erreichbar. Die Synchronisation erfolgt automatisch, die virtuelle Festplatte kann zum Beispiel mit dem Windows Explorer wie gewohnt genutzt werden. Der Zugriff kann zusätzlich auch über einen Browser oder diverse Apps, wie beispielsweise für Windows Phone, erfolgen. Somit hat der Nutzer seine Daten, wie Fotos und Dokumente auch auf Fremdrechnern immer verfügbar und kann diese auch anderen Nutzern freigeben. Die Dateien können wahlweise auch direkt online bearbeitet werden (zum Beispiel mit Office ab Version 2010). Weitere Funktionen werden über die Verknüpfung zu anderen Diensten, wie E-Mail, Adressbuch, Kalender und Messenger, realisiert. [ref]Quelle: http://www.golem.de/news/windows-8-skydrive-im-dateiexplorer-und-in-metro-1202-89907.html.[/ref]

Verbesserung der Touch-Interaktion

Wie bereits erwähnt, fokussiert das neue Betriebssystem von Microsoft stärker als seine Vorgänger auf Touch-Bedienung. Hierzu wurden eine Vielzahl kleinerer Verbesserungen durchgeführt. So verspricht Microsoft in einem Blog-Beitrag flüssige und leichtgängige Bedienung sowie eine ausgereifte Touch-Visualisierung. Auch die Korrektur von Fehleingaben wurde wesentlich verbessert. Dafür müssen Geräte, welche für Windows 8 zertifiziert werden, allerdings mindestens fünf Finger gleichzeitig verarbeiten können. Windows 8 selbst kann bis zu zehn Finger separat verarbeiten. Im übrigen wird bei Windows 8 strikt zwischen dem Touch-Modus und dem Maus-Modus unterschieden, wobei hieraus eine jeweils leicht andere Bedienung resultiert.

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Wesentliche Verbesserungen werden im Folgenden vorgestellt.

„Design for Comfort“-Studie

Um mit Windows 8 ein herausragendes Touch-Erlebnis zu ermöglichen, hat Microsoft eine umfangreiche Studie mit einer frühen Version (BUILD 2011) des Betriebssystems durchgeführt. Der Grundgedanke dabei war, dass nicht jeder Nutzer den Touchscreen vollkommen gleich verwendet. Es wurde eine Versuchsgruppe mit unterschiedlichen repräsentativen Personen erstellt, bei der die Touchscreen-Nutzung in verschiedenen Umgebungen aufgezeichnet wurde. So konnte schon bei der Handhabung der Hardware herausgefunden werden, dass die Nutzer das Gerät sehr unterschiedlich halten und somit einen anderen „Komfortbereich“ haben. Dieser sog. Komfortbereich beschreibt die für die Finger gut erreichbaren Positionen auf den Bildschirm. Hieraus wurden drei Areale für eine günstige Nutzung festgelegt: Die Iconbar links und rechts sowie die aufsplittetete Tastatur am unteren Bildschirmrand. [ref]Quelle: http://www.istartedsomething.com/20110914/the-comfort-science-behind-windows-8/.[/ref]

Touch Target Locking

Die Korrektur von „Fehleingaben“ auf dem Touchscreen ist in Windows 8 wesentlich besser als in den Vorgängerversionen. Hierzu analysiert Windows einen bestimmten Bereich um die erkannte Fingerposition herum nach vorhandenen Touch-Elementen. So können Funktionen ausgeführt werden, ohne das der Benutzer den entsprechenden Punkt auf dem Touchscreen exakt treffen muss. Im unten gezeigten Beispiel möchte der Nutzer die Größe des Fensters ändern, tippt den Touchscreen aber einige Millimeter vom Fenster entfernt an. Windows 8 erkennt in dem angezeigten Oval das entsprechende Touch-Element und verbindet es mit der eigentlichen Fingerposition. [ref]Quelle: http://www.istartedsomething.com/20110915/windows-8-adds-touch-target-locking/.[/ref]

[singlepic id=1150 w=618 float=none]

Touch-Feedback

Die Visualisierung von Touch-Eingaben wurde unter Windows 8 erheblich verbessert. Alle erkannten Finger werden durch schwarze Punkte mit weißer Umrandung dargestellt. Diese Funktion kann zusätzlich erweitert werden, um auch Touch-Eingaben auf externen Monitoren sichtbar zu machen (siehe Systemsteuerung -> Pen und Touch -> Touch -> Visuelles Feedback auch an externen Monitoren) [ref]Quelle: http://www.istartedsomething.com/20110917/windows-8-tip-enabling-demo-like-touch-feedback/.[/ref].

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Internet Explorer 10

Der neue Internet Explorer 10 ist bei Windows 8 in zwei Versionen unterteilt. Zum einen gibt es die klassische Desktop-Version, welche über die bekannten Funktionen und Schaltflächen verfügt. Hinzu kommt eine neu gestaltete Metro-Version. Diese ist vor allem auf die Bedienung per Touch-Screen ausgerichtet und bietet eine entsprechend überarbeitete Bedienbarkeit. Doch vor allem in einem Aspekt unterscheiden sich die beiden Varianten: Die Metro-Version wird keine Plugins unterstützen. Somit wird auch kein Adobe Flash im Browser laufen, stattdessen setzt Microsoft vor allem auf HTML5 in Verbindung mit CSS3 und JavaScript. Dafür bietet der neue Internet Explorer einen erweiterten HTML5 Support, wie beispielsweise Drag&Drop, eine File-API, eine eigene Sandbox und eine integrierte Input-Validation. [ref]Quelle: http://t3n.de/news/windows-8-internet-explorer-10-viel-html5-metro-browser-330683/.[/ref]

[singlepic id=1179 w=618 float=none]

Windows Explorer mit Ribbon

Die bei Office 2007 neu eingeführte Menügliederung mit „Ribbons“[ref]Weitere Informationen zum Ribbon-Konzept von Office 2007 und neueren Versionen finden sich u.a. auf http://office.microsoft.com/de-de/support/erste-schritte-mit-microsoft-office-2007-FX010105508.aspx.[/ref] wird fester Bestandteil in allen Windows-Programmen. Auch der Explorer wird in Windows 8 über ein Ribbon-Userinterface verfügen. Diese Multifunktionsleiste verbindet die Elemente Menüsteuerung und Symbolleiste miteinander und gliedert zusammengehörige Funktionen in logische Einheiten. Kontextabhängig werden weitere Aufgaben und Informationen angezeigt, beispielsweise wenn ein Bild oder eine Festplatte im Explorerfenster markiert wurde. Darüber hinaus wurde eine überarbeite Dokumentenvorschau integriert. Um die Dateiverwaltung zu optimieren, wurden durch ein in Windows 7 integriertes Feedback-Programm[ref]Auch bekannt als Windows Customer Experience Improvement Program (CEIP); weitere Informationen finden sich u.a. in http://blogs.msdn.com/b/e7/archive/2008/09/10/the-windows-feedback-program.aspx.[/ref] die meist genutzten Funktionen ermittelt. Entsprechend der Auswertung der Studio können 85% aller Aktionen nun durch die primäre UI ausgeführt werden, ohne dass sie durch einen Rechtklick oder die Befehlsleiste eingeleitet werden müssen. [ref]Quelle: http://www.golem.de/1108/86061.html.[/ref]

[singlepic id=1180 w=618 float=none]

Near Field Communication Integration

NFC (zu deutsch etwa „Nahfeld-Kommunikation“) ist eine international standardisierte Technologie zur kabel- und kontaktlosen Datenübertragung über kurze Entfernungen. Sie wird neben dem reinen Datenaustausch beispielsweise auch zum bargeldlosen Bezahlen oder für eine Zugangskontrolle eingesetzt. Hauptsächlich kommt die Technik heute in Chip-Karten, wie zum Beispiel Kredit- oder Bahnkarten, vereinzelt aber auch schon in Mobiltelefonen[ref]Eine Liste aktueller Mobiltelefone mit NFC findet sich beispielsweise auf http://www.nfc-handy.eu/nfc-handys/liste-nfc-handys-uebersicht/.[/ref], zum Einsatz. Der größte Vorteil gegenüber Wifi oder Bluetooth ist, dass auch passive Geräte / Karten angesprochen werden können. Des Weiteren wird keine Konfiguration benötigt. Durch die physische Nähe der Geräte ist nur ein Tap notwendig, um zwei Geräte miteinander zu verbinden. Windows 8 wird eine API anbieten, welche es erlaubt, URLs aufzurufen, Applikationen zu starten, Links und Fotos zu teilen und Programme miteinander zu verbinden. [ref]Quelle: http://www.istartedsomething.com/20110917/nfc-windows-8s-hidden-connection-to-tags-and-devices/.[/ref]

Hyper-V: Die neue Virtualisierung für Windows 8

Unter Virtualisierung versteht man Methoden, die es erlauben, Ressourcen eines Computers für die Ausführung mehrerer Systeme zu nutzen. Micrsosfts Hyper-V Technologie wurde bisher nur für die Server-Varianten von Windows angeboten[ref]Entsprechende Anleitungen und Ressourcen stellt Microsoft u.a. auf http://technet.microsoft.com/de-de/library/cc753637(v=WS.10).aspx oder http://www.microsoft.com/de-de/server/hyper-v-server/default.aspx zur Verfügung.[/ref]. Nun findet das Programm auch Einzug in Windows 8 und kann bereits in der Developer Preview lediglich durch das Hinzufügen von Windows-Funktionen installiert werden. Hyper-V besteht im Wesentlichen aus zwei Bestandteilen: Eine Konsole, in der virtuelle Maschinen konfiguriert werden können und einer Verwaltungsmöglichkeit, um eine Verbindung zu einer (entfernten) Hyper-V-Maschine herzustellen. Theoretisch können so bis zu 384 virtuelle Betriebssysteme gestartet werden. Diese sind voneinander abgeschirmt und können nicht auf die Ressourcen des jeweils anderen Systems zugreifen. Unterstützt werden alle Windowssysteme sowie diverse Linux-Distributionen. Der Nutzer kann beispielsweise parallel mit Linux arbeiten oder eine Test-Instanz von Windows starten. [ref]Quelle: http://www.netzwelt.de/news/88465-hyper-v-neue-virtualisierung-windows-8.html.[/ref]

Microsoft Surface 2.0 SDK für Sommer 2011 angekündigt

Auf der MIX11 kündigte Microsoft das Surface 2.0 Software Development Kit für Sommer 2011 an. In der Session A Whole NUI World: Microsoft Surface 2 and Windows Touch stellte Luis Cabrera die neue PixelSense™-Oberfläche und  360° Multiuser Applications anhand eines Prototypen vor. Die neue Technologie lässt auch einen vertikalen Einsatz zu.

Applikationen die mit dem neuen Surface SDK erstellt wurden, lassen sich gleichzeitig mit Surface 2.0 und Windows 7 betreiben: „Write Once Touch Anywhere“. Neben einer Core API mit Zugriff auf die Raw IR Images und Touch Events des Vision Systems, wird es wieder eine WPF API mit neuen Anwendungs-spezifischen Touch Controls geben. Die Hardware umfasst einen AMD Athlon II X2 2.9 GHz Dual-Core mit 4-8 GB RAM, 320 GB HDD, sowie einer AMD Radeon HD 6570M 1 GB GDDR 5 DirectX 11-kompatiblen Grafikkarte mit HMDI-Ein/Ausgang. (Quellen:  ZDNet, Luis Cabrera)

Weitere Highlights von der MIX11:

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Vorstellungsreihe Microsoft Surface Anwendungen – #001 GrandPiano

Hier Teil 1 unserer Vorstellungsreihe „Microsoft Surface Anwendungen“, in der wir  mehrere Surface Anwendungen kurz vorstellen und ihre Bezugsquellen nennen.
Heute steht die Anwendung GrandPiano aus dem Microsoft Surface SDK im Mittelpunkt.

Diese Anwendung zeigt ein 2 Oktaven umfassendes Klavier, beziehungsweise dessen Tasten. Eine Berührung der Tasten erzeugt den dazugehörigen Ton, so, dass der Anwender kleine Musikstücke auf einem Surface spielen kann.

httpv://www.youtube.com/watch?v=j-EtM2SUyoY

Basierend auf eigener Erfahrung lässt sich festhalten, dass es sich eher um eine Spaß-Anwendung als um einen Klavierersatz handelt. Trotzdem ist der Spaßfaktor vor allem für Kinder nicht zu unterschätzen.

Die Installation dieser Anwendung erfolgt zusammen mit der Installation des Microsoft Surface SDK, das hier erhältlich ist.

Weite Informationen finden sich u.a. auf der MSDN-Seite zur GrandPiano-Anwendung oder dem MSDN-Bogeintrag zum GrandPiano.

[nggtags gallery=Microsoft_Surface+Grandpiano]

Surface Bluetooth Mobile Manager

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Der Bluetooth Mobile Manager ist eine Anwendung für das Microsoft Surface, die im Sommer 2010 an der Universität der Bundeswehr München in einem Programmierprojekt der Professur für Programmierung kooperativer Systeme an der Fakultät für Informatik entstand. Die Anwendung dient dazu, mobile Endgeräte via Bluetooth in die intuitive Mehrbenutzerinteraktion des Surface einzubinden. Auf diese Weise werden die Vorteile der Steuerung durch Touch-Gesten auf die Interaktion mit den Inhalten auf einem Mobiltelefon übertragen und somit einerseits Medienbrüche umgangen und andereseits die Möglichkeit geschaffen, die Inhalte gemeinsam zu erleben und zu explorieren.

httpvh://www.youtube.com/watch?v=45TAVHlhlMI

Anbindung von mobilen Endgeräten

Der Bluetooth Mobile Manager stützt sich auf eine von Microsoft herausgegebene Beispielanwendung, das MS Bluetooth Connect Sample[ref]Die Anwendung wurde am 15.06.2010 im Microsoft Surfaceblog angekündigt und kann im MSDN Code Sample Bereich unter http://archive.msdn.microsoft.com/surfacebluetooth heruntergeladen werden.[/ref]

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Basierend auf der bereits implementierten Bluetoothanbindung für das Surface wurde bei der Weiterentwicklung besonders die Einbeziehung der mobilen Endgeräte in die Nutzerinteraktion als sog. „Tangibles“ und die Visualisierung der Geräte auf dem Surface gegenüber der Microsoft Anwendung verbessert. So verfügt ein mit dem Surface via Bluetooth gepairtes Endgerät beispielsweise über eine eigene, mit dem Gerät verschiebbare visuelle Repräsentation als virtuelle Bedienfläche, die nur angezeigt wird, wenn das mit einem Tag versehene Gerät auf der Oberfläche des Surface platziert wird.

[nggtags gallery=Kontextmenü]

Interaktion mit den Inhalten auf den mobilen Endgeräten

Die Bedienfläche ermöglicht das Betrachten der Inhalte auf dem mobilen Endgerät und darüber hinaus das intuitive Verschieben und Austauschen dieser Inhalte zwischen verschiedenen Endgeräten oder zwischen einem Endgerät und dem Surface.

[singlepic id=120 w=618]

Auf diese Weise wird der virtuelle Inhalt für den Benutzer greifbar und die natürliche Interaktion steigert das Interesse, weitere Inhalte zu entdecken oder Inhalte gemeinsam mit anderen Nutzern zu betrachten. Hierdurch verschwimmen die Grenzen zwischen den virtuellen Inhalten auf dem Surface und dem realen Gegenstand, der darauf platziert ist, was letztlich zu einer Verbesserung der soziotechnischen Integration beiträgt.

[singlepic id=123 w=618]

Die intuitive und natürliche Interaktion wird v.a. dadurch verbessert, dass das Verschieben des physischen mobilen Endgerätes auf der Darstellungsfläche des Surface im Gegensatz zur ursprünglichen Microsoft Version ebenfalls eine Verschiebung der virtuellen Bedienfläche nach sich zieht.

[nggtags gallery=Inhalte]

Pairingdialog zur Einbindung neuer Geräte

Um Inhalte von bisher nicht mit dem Surface verbundenen mobilen Endgeräten anzeigen und nutzen zu können, müssen das Gerät und das Surface miteinander gepairt werden. Anschließend ist, wie bei den meisten Bluetooth-Anwendungen für die folgende Benutzerinteraktionen wie beispielsweise das  Verschieben von Inhalten, kein erneuter Verbindungsaufbau notwendig. Der Pairingvorgang selbst, der durch eine automatische Anzeige verfügbarer Geräte in Reichweite des Surface initiiert wird, wird durch eine visuelle Schritt für Schritt Anleitung auf dem Surface zusätzlich unterstützt.

[nggtags gallery=Pairing]

Abgrenzung  des Bluetooth Mobile Manager vom MS Mobile Connect Sample

In der nachfolgenden Tabelle werden einige der wesentlichen Unterschiede zwischen der entstandenen Anwendung und der Beispielanwendung von Microsoft gegenübergestellt.

MS Bluetooth Connect Sample Bluetooth Mobile Manager
Fixe Darstellung und Orientierung der mobilen Endgeräte am rechten Rand Flexibel orientierbare und verschiebbare visuelle Repräsentation der mobilen Endgeräte
Repräsentation eines mobilen Endgerätes nur durch Handy-Icon Zusätzliche Einbeziehung des Endgerätes als Tangible
Ausschließlich virtuelle Interaktion auf dem Surface Interaktion zwischen realen Endgeräten und virtuellem Inhalt
Datenübertragung über Push-Verfahren (kontinuierliche Bestätigungen) Pairing zwischen Surface und mobilem Endgerät (anschließend keine Interaktionsbarrieren)
Lose, ungeordnete Darstellung der Inhalte eines mobilen Geräts Zusätzliche Container zur Strukturierung und Verbesserung der Übersichtlichkeit

Insbesondere die fixe und in eine Richtung orientierte Darstellung der nur als Icon vorhandenen mobilen Geräte muss als großer Nachteil der Originalanwendung von Microsoft gesehen werden, da er in jeglicher Hinsicht der Forderung direkter Manipulierbarkeit bei einem Natural User Interface widerspricht. In der Aufhebung dieser Interaktionsbarriere ist demnach ein Hauptmehrwert der Weiterentwicklung zu sehen.

Das Projektsetting

Der Bluetooth Mobile Manager auf dem Surface ist das Ergebnis eines Master-Projektes der beiden Wirtschaftsinformatiker Tim Saldik und David Weidt in Kombination mit einem Praktikum der Informatik-Studenten Florian Geißler, Alexander Reeb und Steffen Schurig. Im Rahmen des Masterprojekts wurde die Anwendung zunächst konzipiert und anschließend während des Praktikums umgesetzt. Die Anwendung wurde auf Basis von Scrum entwickelt, wobei ein Sprint eine Dauer von dreieinhalb Tagen hatte und insgesamt sieben Sprints vorgesehen waren. Den Wirtschaftsinformatikern kam dabei die Rolle der “Product Owner” zu, während die Informatiker das Scrum-Team bildeten. Als Scrum Master fungierte zusätzlich der Projektbetreuer Florian Ott.


MS Bluetooth Connect Sample

Bluetooth Mobile Manager

§ Darstellung der mobilen Endgeräte am rechten Rand

§ Repräsentation eines mobilen Endgerätes durch Handy-Icon

§ ausschließlich virtuelle Interaktion auf dem Surface

§ Datenübertragung über Push-Verfahren

§ lose, ungeordnete Darstellung der Inhalte

§ bewegliche Darstellung der mobilen Endgeräte

§ Einbeziehung des Endgerätes selbst als Tangible

§ Interaktion zwischen realen Endgeräten und virtuellem Inhalt

§ Pairing zwischen Surface und mobilem Endgerät

§ Container für Inhalte zur Steigerung der Übersicht

Militärische Lagekarte auf dem Microsoft Surface

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Die „Militärische Lagekarte“ ist eine Anwendung für das Microsoft Surface, die im Sommer 2010 an der Universität der Bundeswehr München in einem Programmierprojekt der Professur für Programmierung kooperativer Systeme an der Fakultät für Informatik entstand. Sie dient in erster Linie dazu, die herkömmlich genutzten Lagekarten in Papierform zu ersetzen und die Vorteile einer mehrbenutzerfähigen digitalen Karte, wie das schnelle Wechseln des dargestellten Kartenausschnitts oder das Zoomen, zu nutzen und gleichzeitig zu einer besseren soziotechnischen Integration beizutragen.

httpvh://www.youtube.com/watch?v=mqG3wuJLyXo

Ein wesentlicher Vorteil liegt in der digitalen Unterstützung der Auswahl zu setzender taktischer Zeichen.

Flexibel nutzbares Kartenmaterial

Im Gegensatz zu papiergebundenen Karten bietet das Surface die Möglichkeit, verschiedene Kartendienste und Detaillierungsgrade je nach angestrebem Einsatzszweck zu nutzen und ggf. zu kombinieren. Auf der Karte eingetragene Zusatzinformationen bleiben beim Wechseln der Karte entsprechend erhalten.

[singlepic id=187 w=618]

Die Interaktionsmöglichkeiten reichen dabei von einfachen Zoom- und Drehaktionen bis hin zum Setzen und Verschieben komplexer taktischer Zeichen.

[nggtags gallery=Militärische_Lagekarte+Karte]

Taktische Zeichen zur Darstellung der Lage

Das Surface ermöglicht durch die große Zahl an zur Verfügung stehenden, intuitiven Touchgesten eine natürliche, leicht zu erlernende und freudvolle Art der Bedienung der digitalen Karte sowie der darauf platzierten taktischen Zeichen. Die taktischen Zeichen repräsentieren jeweils einen Truppenverband, einzelne Fahrzeuge oder Soldaten.

Einen Eindruck davon, wie taktische Zeichen aufgebaut sind und v.a. wie sie zu konkreten Zeicheninstanzen kombiniert werden können, vermittelt nachfolgende Darstellung:

Bezeichnung Taktisches Zeichen
Grundzeichen Beispiel für taktische Zeichen, Grundzeichen
Panzer Beispiel für taktische Zeichen, Modul Panzer
Grenadier Beispiel für taktische Zeichen, Modul Grenadier
Aufklärer Beispiel für taktische Zeichen, Modul Aufklärer
Panzeraufklärer Beispiel für taktische Zeichen, Zeichen für Panzeraufklärer
Panzergrenadier Beispiel für taktische Zeichen, Zeichen für Panzergrenadier

Eine mit taktischen Zeichen versehene Lagekarte könnte beispielsweise folgendermaßen aussehen. Dabei steht die Färbung des Zeichens für den Status des repräsentierten Truppenteils mit den Unterscheidungen, freundlich (blau), feindlich (rot), neutral (gelb) und unbekannt (grau).

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Setzen taktischer Zeichen

Um schnell durch die Vielzahl von verschiedenen, nach dem oben dargestellten Kombinationsschema modular aufgebauten taktischen Zeichen navigieren zu können, wurde ein kaskadierendes Menü entwickelt. Da es weit über 1.000 verschiedene konkrete taktische Zeichen gibt, zeigt die erste Menüebene jeweils nur die grundlegenden Gattungen an und kaskadiert dann in den folgenden sich automatisch öffnenden Ebenen immer wieder zu konkreteren Instanzen. Hierdurch wird es mit intuitiv verständlichen Mitteln möglich, die ohne ausreichende Übung unüberschaubar große Zahl verfügbarer taktischer Zeichen auf eine kognitiv leicht erfassbare Größenordnung herunterzubrechen.

[singlepic id=180 w=618]

Nichts ist so beständig, wie die Lageänderung – Modifikation von taktischen Zeichen

Durch die Interaktivität des Surface können externe Lageinformationen schnell in die Darstellung auf dem Surface eingebunden werden und von den Nutzern, z.B. den Soldaten in den Führungsstäben der Bundeswehr, zur weiteren Einsatzplanung herangezogen oder zur Planung verschiedener Szenarien modifiziert werden. Auch das Verschieben eines Zeichens auf der Karte kann mit der militärischen Lagekarte auf dem Surface leicht durchgeführt werden, wohingegen ein einmal auf einer Papierkarte eingezeichnetes Zeichen statisch ist und entsprechend nicht mehr modifiziert werden kann.

[singlepic id=185 w=618]

Weitere Interaktionsmöglichkeiten zu taktischen Zeichen

Die folgende Galerie zeigt noch einige weitere Interaktionsmöglichkeiten rund um die Einbindung taktischer Zeichen in die militärische Lagekarte:

[nggtags gallery=Militärische_Lagekarte+taktische_Zeichen]

Hintergrundinformationen zum Projektsetting

Der Prototyp der militärischen Lagekarte auf dem Surface ist das Ergebnis eines Master-Projektes der beiden Wirtschaftsinformatiker Tim Saldik und David Weidt in Kombination mit einem Praktikum der Informatik-Studenten Ronny Vogel, Steffen Schurig und Richard Krug. Im Rahmen des Masterprojekts wurde die Anwendung zunächst konzipiert und anschließend während des Praktikums auf der Basis InfoStrat.VE[ref]Weitere Informationen zur Entwicklung mit InfoStrat.VE sowie der Download des Projekts sind verfügbar unter http://bingmapswpf.codeplex.com/. Andere zum Teil auf Virtual Earth basierende Projekte von InfoStrat für das Microsoft Surface befinden sich unter http://www.infostrat.com/home/solutions/Surface/.[/ref] umgesetzt, das das Kartenmaterial bereitstellte und die Nutzung des Materials auf dem multitouchfähigen Microsoft Surface durch Gestensteuerung ermöglichte. Die Anwendung wurde mittels der agilen Scrum Methode entwickelt, wobei ein Sprint eine Dauer von dreieinhalb Tagen hatte und insgesamt sieben Sprints vorgesehen waren. Den Wirtschaftsinformatikern kam dabei die Rolle der „Product Owner“ zu, während die Informatiker das Scrum-Team bildeten. Als Scrum Master fungierte zusätzlich der Projektbetreuer Florian Ott.

Microsoft Exchange Toolboxcenter konnte nicht alle Tools anzeigen

Man lernt ja nicht aus. Heute bin ich zufällig über einen relativ seltsamen Fehler in unserer Microsoft Exchange 2007 Installation gestolpert. Durch ein automatisch per Windows Update installiertes Update Rollup 1 für Exchange 2007 SP2 meldete die Exchange-Verwaltungskonsole bei jedem Zugriff auf die Toolbox folgende Fehler:

--------------------------------------------------------
Microsoft Exchange Fehler
--------------------------------------------------------
Das Toolboxcenter konnte nicht alle Tools anzeigen.

ExTRA-DRM
Fehler
Fehler:
Fehler des Tools beim Laden, weil das Tool ungültig ist. Beheben Sie die folgenden Ursachen des Fehlers:
'Datenbankwiederherstellungs-Verwaltung' ist kein zulässiges Tool.

ExTRA-MailFlow
Fehler
Fehler:
Fehler des Tools beim Laden, weil das Tool ungültig ist. Beheben Sie die folgenden Ursachen des Fehlers:
'Nachrichtenübermittlungs-Problembehandlung' ist kein zulässiges Tool.

ExTRA-MDBMount
Fehler
Fehler:
Fehler des Tools beim Laden, weil das Tool ungültig ist. Beheben Sie die folgenden Ursachen des Fehlers:
'Datenbank-Problembehandlung' ist kein zulässiges Tool.

ExTRA-MsgTrack
Fehler
Fehler:
Fehler des Tools beim Laden, weil das Tool ungültig ist. Beheben Sie die folgenden Ursachen des Fehlers:
'Nachrichtenverfolgung' ist kein zulässiges Tool.

ExTRA-Perf
Fehler
Fehler:
Fehler des Tools beim Laden, weil das Tool ungültig ist. Beheben Sie die folgenden Ursachen des Fehlers:
'Leistungsproblembehandlung' ist kein zulässiges Tool.

--------------------------------------------------------
OK
--------------------------------------------------------

Die entsprechenden Tools

  • ExTRA-DRM: Datenbankwiederherstellungs-Verwaltung,
  • ExTRA-MailFlow: Nachrichtenübermittlungs-Problembehandlung,
  • ExTRA-MDBMount: Datenbank-Problembehandlung,
  • ExTRA-MsgTrack: Nachrichtenverfolgung und
  • ExTRA-Perf: Leistungsproblembehandlung

wurden nicht geladen.

Die Ursache des Problems ist relativ einfach. Microsoft hatte im Zuge des Updates die Namen der Tools von deutschen Bezeichnungen auf Englisch geändert, allerdings ohne entsprechende Updates für bereits bestehende Registry-Einträge zur Verfügung zu stellen. Manche Dinge muss man wohl nicht verstehen …

Beheben lässt sich das Problem relativ einfach, in dem man die deutschen Namen im Registry-Pfad HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Exchange\v8.0\AdminTools\Toolbox\ durch ihre nachfolgenden englischen Pendants aus der Dokumentation ersetzt:

  • ExTRA-DRM: Database Recovery Management,
  • ExTRA-MailFlow: Mail Flow Troubleshooter,
  • ExTRA-MDBMount: Database Troubleshooter,
  • ExTRA-MsgTrack: Message Tracking und
  • ExTRA-Perf: Performance Troubleshooter

Als Registry-File sähe das dann so aus:

Windows Registry Editor Version 5.00

[HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Exchange\v8.0\AdminTools\Toolbox\ExTRA-DRM]
@=""
"Name"="Database Recovery Management"

[HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Exchange\v8.0\AdminTools\Toolbox\ExTRA-MailFlow]
@=""
"Name"="Mail Flow Troubleshooter"

[HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Exchange\v8.0\AdminTools\Toolbox\ExTRA-MDBMount]
@=""
"Name"="Database Troubleshooter"

[HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Exchange\v8.0\AdminTools\Toolbox\ExTRA-MsgTrack]
@=""
"Name"="Message Tracking"

[HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Exchange\v8.0\AdminTools\Toolbox\ExTRA-Perf]
@=""
"Name"="Performance Troubleshooter"