Erste Schritte im CommunityMirror Labor datArena

[toc]Im Rahmen eines Projektes der Vorlesung „CSCW – Rechnergestützte Gruppenarbeit“ entsteht aktuell in der datArena auf dem Gelände der Universität der Bundeswehr München ein Testaufbau unseres CommunityMirror-Konzeptes. Die datArena ist ein aktiv betriebenes historisches Rechenzentrum mit Computern aus allen Generationen seit den 1950er Jahren und stellt ein neuartiges Lehr-, Forschungs- und Ausstellungszentrum bereit, das zwischen Technik-, Kultur- und Sozialgeschichte vermittelt und zugleich ein Forum für Begegnung bietet.[ref]Weitere Informationen zur datArena finden sich beispielsweise auf der entsprechenden Seite des Instituts für Softwaretechnologie unter http://www.unibw.de/inf2/Forschung/Forschungsthemen/datArena oder auf der eigens eingerichteten Webpräsenz des Computermuseums München.[/ref] In diesem Setting steht eine Fläche von ca. 20 Quadratmetern zur Verfügung, um die verschiedenen Hardware-Komponenten von CommunityMirrors in einem konsistenten Laborumfeld aufzubauen, damit ihr Zusammenwirken in der Praxis überprüfen werden kann.

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Dieser Artikel beschreibt die bisherigen Vorgänge bis zum aktuellen Stand, wobei die Installation noch nicht abgeschlossen ist. Daher wird in der nächsten Zeit abhängig vom Fortschritt des Projektes ein weiterer Artikel erscheinen.

Aufbau

Kernaufgabe war es, die Hardware zu positionieren und aufzubauen. Der Laborbereich liegt in einer Ecke der datArena und ist somit von zwei Wänden begrenzt und von den anderen beiden Seiten zugänglich. Da der Bereich möglichst offen wirken soll und die Wege aufgrund der Fluchtwegsbestimmungen ohnehin frei bleiben müssen, konnten nur wenige Komponenten an den offenen Seiten platziert werden. Das zentrale Element ist der große Wandbildschirm, der natürlich an einer Wand befestigt wird, wodurch sich auch die restlichen Elemente eher an den Wänden orientieren. Des Weiteren sind die Standorte der RFID-Antennen für die Benutzeridentifikation relativ genau vorgegeben, da sie ganz bestimmte Bereiche erfassen sollen.

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Die grundlegende Platzierung der Geräte ist inzwischen abgeschlossen: Der Wandbildschirm als zentrales Element ist in Augenhöhe mittig an der längeren Wand befestigt. Die RFID-Antennen sind seitlich davon in den Raum ragend positioniert, während die Fingerprintsensoren am Monitor befestigt werden. Eingerahmt wird der Bereich von zwei Arbeitsplätzen mit Workstations (PC & Mac). Das Terminal steht mit dem Display zur Wand am PC-Arbeitsplatz, um dort eine private Zone zu erzeugen und gleichzeitig die Geschehnisse am großen Monitor verfolgen zu können. Die Trolley-PCs sind frei beweglich. Am PC-Arbeitsplatz ist in erhöhter Position eine Webcam angebracht, die einen möglichst großen Bereich erfasst, damit sich Aufnahmen und Videos zur Protokollierung von Vorgängen im Interaktionsbereich erstellen lassen. Um zusätzliche „Lounge“-Atmosphäre zu schaffen, ist mittig im Bereich eine Sitzgruppe mit mehreren Sesseln eingerichtet.

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Installation/Konfiguration

Neben diversen Aktualisierungen, die an den PCs und am Setting vollzogen werden mussten (Updates einspielen, CommunityMirrors-Framework aktualisieren, Kabel verlegen, etc.), bestand die Hauptarbeit in der Konfiguration und Integration der verschiedenen CommunityMirror-Komponenten, die im Folgenden kurz in ihrem Gesamtzusammenhang beschrieben werden.

RFID

Die Standorte der Antennen standen, wie oben bereits beschrieben, bereits fest. Daher mussten diese nur entsprechend aufgestellt und an die Lesegeräte angeschlossen werden. Dazu wurden je 2 Antennen an den Mid-Range und den Long-Range Reader angeschlossen. Ersterer dient zur Erfassung von Personen in der aktiven Zone, also derjenigen Personen, die direkt mit dem Wandbildschirm interagieren. Letzterer erfasst Personen, die sich dahinter befinden und das Geschehen passiv beobachten bzw. nur mit den Personen in der aktiven Zone interagieren, nicht aber mit dem Gerät selbst. Da die Lesegeräte beide an den Host-Rechner am Wandbildschirm angeschlossen werden mussten, sind diese in unmittelbarer Nähe davon positioniert.

Die Konfiguration der beiden Lesegeräte musste unabhängig erfolgen, da das eine per USB angeschlossen wird (Mid-Range Reader) und das andere per Ethernet (Long-Range Reader). Mit den RFID-Lesegeräten ist es, anders als es die Namensbezeichnung „Reader“ vermuten lässt, auch möglich, die zugehörigen RFID-Chipkarten mit einer selbst gewählten ID zu beschreiben. Dazu ist eine andere Konfiguration der Geräte nötig, als wenn die gelesenen RFID-Daten zum Host-Rechner übertragen werden. Die Umschaltung zwischen Konfigurationen geht mithilfe des mitgelieferten OBID ISOStart relativ schnell. Das CommunityMirrors-Framework besitzt bereits eine Schnittstelle zur Verwendung der RFID-Daten, sodass die Anzeige des Wandbildschirms in der datArena nun auf erkannte Personen reagieren kann.

Auch im Stand-Terminal ist ein RFID-Lesegerät, sowie eine entsprechende Antenne integriert. Es handelt sich um denselben Mid Range-Reader, der auch am Wandbildschirm Verwendung findet, sodass die Einrichtung hier analog verläuft.

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Fingerabdruckscanner

Vor allem am zentralen Wandbildschirm kommen Fingerabdruckscanner zur Anwendung, um sich am Gerät anzumelden und sich so zum Beispiel benutzerspezifische bzw. personalisierte Informationen anzeigen zu lassen. Weiterhin können Informationen hierdurch in einer Art Warenkorb gesammelt und per E-Mail verschickt werden, um sie beispielsweise am Arbeitsplatz oder zu Hause ebenfalls zur Verfügung zu haben.

Im CommunityMirrors-Framework sind bereits mehrere Ansätze zur Integration der Geräte vorhanden. Auch am Stand-Terminal wird in Kürze ein Fingerabdruckscanner angebracht werden, um personalisierte Informationsmitnahme zwischen dem halböffentlichen Interaktionsbereich und der privaten Interaktionszone am Terminal zuzulassen.

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Näherungssensoren

An einigen Geräten sind Näherungssensoren zur Erfassung einer Person im näheren Umfeld integriert, um zum Beispiel Bildschirmschoner oder ähnliches zu unterbrechen und interessantere Informationen anzeigen zu können. Hier findet jeweils dasselbe Modell Verwendung.

An Trolleys und Stand-Terminal sind die Näherungssensoren bereits integriert und installiert, sodass im Falle des Terminals dieser nur noch richtig befestigt werden musste. Der Näherungssensor vom Wandbildschirm dagegen konnte noch nicht angebracht werden, da zum einen die Frage der Stromversorgung noch offen ist, zum anderen wird der Sensor normalerweise an einen COM-Port angeschlossen, der Rechner im Wandbildschirm aber über keinen verfügt, sodass ein COM-Port/USB-Adapter notwendig ist.

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Netzwerkkonfiguration

Die im Setting integrierten Rechner verfügen alle über einen Internet-Zugang, der über das Rechenzentrum-eigene WLAN, welches vor Kurzem in der Halle installiert wurde, bereitgestellt wird. Hierüber werden insbesondere die mobilen Trolleys angeschlossen. Daneben existiert eine ebenfalls vom Rechenzentrum verlegte Kabelverbindung.

Um die angebundenen Komponenten (RFID-Lesegerät, Fingerabdrucklesegeräte) vom Uni-Netz zu trennen und sie in einem Subnetz gliedern zu können, wurde im Rechner des Wandbildschirms eine zweite Ethernetschnittstelle integriert.

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Weitere Komponenten

Neben den oben beschriebenen, bereits seit Längerem für CommunityMirrors eingesetzten Systembestandteilen, sind vor Kurzem weitere Komponenten hingekommen, die noch installiert und konfiguriert werden müssen. Dazu zählt zunächst eine Microsoft Kinect, eigentlich eine Erweiterung der Spielekonsole Xbox 360, über die sich aber auch der Rechner per Gestensteuerung bedienen lässt. Dazu existieren Open Source Treiber, die dies unter anderem auch für Windows XP ermöglicht. Microsoft selbst hat vor kurzem ein Kinect-SDK für Windows als Beta-Version veröffentlicht, sodass die Möglichkeit besteht, das Gerät noch weitergehend in das Framework zu integrieren.

Auch mit dem sogenannten Headtracker TrackIR 5 Pro lässt sich der Rechner auf andere Weise steuern. Dabei wird eine Tracking-Komponente auf einer Schirmmütze auf dem Kopf eines Nutzers befestigt, ein Sensor ermittelt so die Kopfbewegungen und gibt diese an den Hostrechner weiter.

Zuletzt sind die Wii-Controller zu nennen, die eigentlich Zubehör der Nintendo Wii sind, mit passenden Treibern aber auch eine Maus ersetzen können. Die Steuerung schien in einem ersten Test allerdings nicht sehr präzise, sodass für diese Art der Steuerung eine gewisse Menge an Fingerspitzengefühl notwendig ist.

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Mehrwert des Labors

Mit dem Aufbau des Labors wurde das CommunityMirrors-Konzept, welches bisher eher in theoretischer Form existierte, in die Tat umgesetzt. Im Folgenden können nun Forschungsarbeiten in dieser Richtung direkt am Objekt in der Praxis umgesetzt oder getestet werden. So kann das Labor bei wissenschaftliche Arbeiten, wie zum Beispiel Bachelor- oder Masterarbeiten, eine wertvolle Hilfe beim Testen von Komponenten oder Implementierungen in einem bestehenden Setting sein. Neue potentielle Komponenten lassen sich direkt testen, wie es bei der Microsoft Kinect und weiteren Komponenten bereits geschieht. Außerdem können theoretische Konzepte in der Praxis untersucht und verifiziert werden.

Ausblick

Der Testaufbau ist noch nicht abgeschlossen. Neben den neuen Komponenten, die noch integriert werden müssen, sind auch noch nicht alle ursprünglichen Arbeiten erledigt. So fehlen beispielsweise noch Kabelschächte und ein weiterer Arbeitsplatz. Weitere Informationen dazu folgen in einem späteren Bericht.

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Anwender-Workshop Open Innovation für IT- und Software-Unternehmen am 18. März 2011 im gate in Garching

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Am 18. März 2011 ist die Forschungsgruppe Kooperationssysteme während des Anwenderworkshops „Open Innovation für IT- und Softwareunternehmen“ u.a. mit einem Vortrag von Herrn Prof. Dr. Michael Koch zum Thema „IdeaMirrors: Soziotechnisch integrierte Benutzerschnittstellen für Innovationsmanagementsysteme“ sowie mit einer Demonstrator-Version der IdeaMirrors vertreten. Die Anmeldung erfolgt auf http://www.gategarching.com/termine/wissenstransfer oder direkt bei anette.keller@gategarching.com.

Innovationsdruck für IT-Unternehmen

Im Vergleich zu Unternehmen anderer Branchen sind Unternehmen im Bereich der Software und IT einem enormen Innovationsdruck ausgeliefert. Denn in kaum einer anderen Branche werden schneller und häufiger neue Innovationen eingeführt. Eine systematische Öffnung von Innovationsprozessen für Einflüsse von außen, kann für die kontinuierliche Entwicklung von Innovationen und den nachhaltigen Unternehmenserfolg wichtige Impulse liefern. Durch eine Integration von Kunden, Geschäfts- und Forschungspartnern in den eigenen Innovationsprozess, können zusätzliche Innovationspotentiale gehoben, Innovationszyklen verkürzt und somit die eigene Innovationskraft nachhaltig verbessert werden. Leider werden diese Möglichkeiten von deutschen Software- und IT-Unternehmen oftmals nur unzureichend genutzt.

Anwenderworkshop Open Innovation

Namhafte Vertreter aus Wissenschaft und Praxis, stellen während des Workshops Methoden und Ansätze vor, wie gemeinsam mit Kunden innovative Ideen generiert und weiterentwickelt werden können. Das Internet, Web 2.0 und neue Technologien wie innovative Benutzerschnittstellen, z. B. der IdeaMirror (großer Touchscreen-Display, der Innovationscommunities in die physische, reale Welt verlangert), ermöglichen dabei auch für Unternehmer kleiner und mittlerer Größe eine effiziente Einbindung von Kunden in den Innovationsprozess.

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Zusätzlich haben Sie die Möglichkeit, neuartige, im Rahmen des Forschungsprojektes GENIE (Gemeinschaftsgestützte Innovationsentwicklung für Software-Unternehmen) entwickelte IT-Lösungen, wie z. B. den IdeaMirror oder einen Ideenmarkt zur Community-basierten Ideenbewertung, zur Durchführung von Open Innovation, live zu erproben.

Der IdeaNet Ideenmarkt

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Screenshots vom IdeaMirror

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Agenda

10:00 – 10:30 Uhr Registrierung, Begrüßungs-Kaffee
10:30 – 11:00 Uhr Prof.  Dr. Jan Marco Leimeister: „Gemeinschaftsgestützte Innovationsentwicklung für Software-Unternehmen am Beispiel der SAP AG“
11:00 – 11:30 Uhr Dr. Hagen Habicht: „Open Innovation Maturity: Kompetenzentwicklung für Open Innovation in der IT- und Software-Branche“
11:30 – 12:00 Uhr Alexander Lang: „Open Innovation, wie schaffe ich den Erfolg?“
12:00 – 13:00 Uhr Mittagspause
13:00 – 13:30 Uhr Frank Huefner: „Ideas-Plattformen am Beispiel der Haufe Gruppe Freiburg“
13:30 – 14:00 Uhr Johannes Gebauer: „Open Innovation im Umfeld von IT-Dienstleistungen am Beispiel von Fujitsu-Siemens-Computers“
14:00 – 14:15 Uhr Kaffeepause mit frischem Obst
14:15 – 14:45 Uhr Prof. Dr. Michael Koch: „IdeaMirrors: Soziotechnisch integrierte Benutzerschnittstellen für Innovationsmanagementsysteme“
14:45 – 15:15 Uhr Ivo Blohm: „Community-basierte Ideenbewertung mittels Ideenbörsen und Web 2.0“
15:15 – 15:45 Uhr Diskussions- und Fragerunde

Für Ihre Unterlagen finden Sie hier eine PDF-Version des Programms zum Anwenderworkshop Open Innovation März 2011.

Ihr Nutzen

  • Profitieren Sie von den neuesten Forschungsergebnissen aus dem Bereich Open Innovation
  • Lernen Sie direkt von erfolgreichen Open Innovation Anwendern aus der Praxis
  • Einmaliger Fokus auf Lösungsansätze für die speziellen Herausforderungen der IT- und Softwarebranche
  • Möglichkeit State-of-the-Art IT-Lösungen zur Durchführung von Open Innovation vor Ort auszuprobieren
  • Erfahrungsaustausch und Networking mit erfahrenen Open Innovation Anwendern und Unternehmen mit ähnlichen Problemstellungen

Zielgruppe

  • Unternehmen der IT- und Softwarebranche
  • Interessierte, Experten und Entscheider im Bereich Innovationsmanagement und Open Innovation

Kosten

79,00 € pro Teilnehmer, inkl. MwSt., Tagungsunterlagen und Verpflegung.

Anmeldung

Im Anmeldeformular rechts auf http://www.gategarching.com/termine/wissenstransfer oder direkt bei anette.keller@gategarching.com.

Anfahrt

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Placeboard – Jeder Ort ein Schwarzes Brett

Das Berliner Startup placeboard (http://www.placeboard.com) versucht das Prinzip des Schwarzen Bretts in der Nachbarschaft ins Internet zu übertragen.

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Im Gegensatz zu anderen Internet-basierten Kleinanzeigen-Plattformen steht hier der Ortsbezug einer Mitteilung und die Filterung nach dem Ort im Vordergrund.

Neben einer recht nett gemachten Web-Schnittstellen erlauben die placeboard-Macher auch eine einfache Erweiterung der Plattform in die reale Welt: Selbst erstelle Nachrichten können mit einem QR-Code ausgedruckt werden und so an reale Schwarze Bretter geheftet werden ohne den Bezug zur digitalen Version des Aushangs zu verlieren.

Meiner Meinung nach schreit das Ganze nach einer CommunityMirror-Schnittstelle (und natürlich nach mobilen Apps dafür).

Verwandte Dienste (ausserhalb von Deutschland): BlockChalk (http://blockchalk.com)

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