Surface Bluetooth Mobile Manager

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Der Bluetooth Mobile Manager ist eine Anwendung für das Microsoft Surface, die im Sommer 2010 an der Universität der Bundeswehr München in einem Programmierprojekt der Professur für Programmierung kooperativer Systeme an der Fakultät für Informatik entstand. Die Anwendung dient dazu, mobile Endgeräte via Bluetooth in die intuitive Mehrbenutzerinteraktion des Surface einzubinden. Auf diese Weise werden die Vorteile der Steuerung durch Touch-Gesten auf die Interaktion mit den Inhalten auf einem Mobiltelefon übertragen und somit einerseits Medienbrüche umgangen und andereseits die Möglichkeit geschaffen, die Inhalte gemeinsam zu erleben und zu explorieren.

httpvh://www.youtube.com/watch?v=45TAVHlhlMI

Anbindung von mobilen Endgeräten

Der Bluetooth Mobile Manager stützt sich auf eine von Microsoft herausgegebene Beispielanwendung, das MS Bluetooth Connect Sample[ref]Die Anwendung wurde am 15.06.2010 im Microsoft Surfaceblog angekündigt und kann im MSDN Code Sample Bereich unter http://archive.msdn.microsoft.com/surfacebluetooth heruntergeladen werden.[/ref]

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Basierend auf der bereits implementierten Bluetoothanbindung für das Surface wurde bei der Weiterentwicklung besonders die Einbeziehung der mobilen Endgeräte in die Nutzerinteraktion als sog. “Tangibles” und die Visualisierung der Geräte auf dem Surface gegenüber der Microsoft Anwendung verbessert. So verfügt ein mit dem Surface via Bluetooth gepairtes Endgerät beispielsweise über eine eigene, mit dem Gerät verschiebbare visuelle Repräsentation als virtuelle Bedienfläche, die nur angezeigt wird, wenn das mit einem Tag versehene Gerät auf der Oberfläche des Surface platziert wird.

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Interaktion mit den Inhalten auf den mobilen Endgeräten

Die Bedienfläche ermöglicht das Betrachten der Inhalte auf dem mobilen Endgerät und darüber hinaus das intuitive Verschieben und Austauschen dieser Inhalte zwischen verschiedenen Endgeräten oder zwischen einem Endgerät und dem Surface.

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Auf diese Weise wird der virtuelle Inhalt für den Benutzer greifbar und die natürliche Interaktion steigert das Interesse, weitere Inhalte zu entdecken oder Inhalte gemeinsam mit anderen Nutzern zu betrachten. Hierdurch verschwimmen die Grenzen zwischen den virtuellen Inhalten auf dem Surface und dem realen Gegenstand, der darauf platziert ist, was letztlich zu einer Verbesserung der soziotechnischen Integration beiträgt.

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Die intuitive und natürliche Interaktion wird v.a. dadurch verbessert, dass das Verschieben des physischen mobilen Endgerätes auf der Darstellungsfläche des Surface im Gegensatz zur ursprünglichen Microsoft Version ebenfalls eine Verschiebung der virtuellen Bedienfläche nach sich zieht.

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Pairingdialog zur Einbindung neuer Geräte

Um Inhalte von bisher nicht mit dem Surface verbundenen mobilen Endgeräten anzeigen und nutzen zu können, müssen das Gerät und das Surface miteinander gepairt werden. Anschließend ist, wie bei den meisten Bluetooth-Anwendungen für die folgende Benutzerinteraktionen wie beispielsweise das  Verschieben von Inhalten, kein erneuter Verbindungsaufbau notwendig. Der Pairingvorgang selbst, der durch eine automatische Anzeige verfügbarer Geräte in Reichweite des Surface initiiert wird, wird durch eine visuelle Schritt für Schritt Anleitung auf dem Surface zusätzlich unterstützt.

[nggtags gallery=Pairing]

Abgrenzung  des Bluetooth Mobile Manager vom MS Mobile Connect Sample

In der nachfolgenden Tabelle werden einige der wesentlichen Unterschiede zwischen der entstandenen Anwendung und der Beispielanwendung von Microsoft gegenübergestellt.

MS Bluetooth Connect Sample Bluetooth Mobile Manager
Fixe Darstellung und Orientierung der mobilen Endgeräte am rechten Rand Flexibel orientierbare und verschiebbare visuelle Repräsentation der mobilen Endgeräte
Repräsentation eines mobilen Endgerätes nur durch Handy-Icon Zusätzliche Einbeziehung des Endgerätes als Tangible
Ausschließlich virtuelle Interaktion auf dem Surface Interaktion zwischen realen Endgeräten und virtuellem Inhalt
Datenübertragung über Push-Verfahren (kontinuierliche Bestätigungen) Pairing zwischen Surface und mobilem Endgerät (anschließend keine Interaktionsbarrieren)
Lose, ungeordnete Darstellung der Inhalte eines mobilen Geräts Zusätzliche Container zur Strukturierung und Verbesserung der Übersichtlichkeit

Insbesondere die fixe und in eine Richtung orientierte Darstellung der nur als Icon vorhandenen mobilen Geräte muss als großer Nachteil der Originalanwendung von Microsoft gesehen werden, da er in jeglicher Hinsicht der Forderung direkter Manipulierbarkeit bei einem Natural User Interface widerspricht. In der Aufhebung dieser Interaktionsbarriere ist demnach ein Hauptmehrwert der Weiterentwicklung zu sehen.

Das Projektsetting

Der Bluetooth Mobile Manager auf dem Surface ist das Ergebnis eines Master-Projektes der beiden Wirtschaftsinformatiker Tim Saldik und David Weidt in Kombination mit einem Praktikum der Informatik-Studenten Florian Geißler, Alexander Reeb und Steffen Schurig. Im Rahmen des Masterprojekts wurde die Anwendung zunächst konzipiert und anschließend während des Praktikums umgesetzt. Die Anwendung wurde auf Basis von Scrum entwickelt, wobei ein Sprint eine Dauer von dreieinhalb Tagen hatte und insgesamt sieben Sprints vorgesehen waren. Den Wirtschaftsinformatikern kam dabei die Rolle der “Product Owner” zu, während die Informatiker das Scrum-Team bildeten. Als Scrum Master fungierte zusätzlich der Projektbetreuer Florian Ott.


MS Bluetooth Connect Sample

Bluetooth Mobile Manager

§ Darstellung der mobilen Endgeräte am rechten Rand

§ Repräsentation eines mobilen Endgerätes durch Handy-Icon

§ ausschließlich virtuelle Interaktion auf dem Surface

§ Datenübertragung über Push-Verfahren

§ lose, ungeordnete Darstellung der Inhalte

§ bewegliche Darstellung der mobilen Endgeräte

§ Einbeziehung des Endgerätes selbst als Tangible

§ Interaktion zwischen realen Endgeräten und virtuellem Inhalt

§ Pairing zwischen Surface und mobilem Endgerät

§ Container für Inhalte zur Steigerung der Übersicht

Über Tim Saldik

Student der Wirtschaftsinformatik an der Unversität der Bundeswehr München seit 2007, derzeit im Masterstudium. Offizier der Luftwaffe seit 2009.
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